§11 - Gesichter einer alten Freiheit (2020 - ongoing)
„Reise, Reise“ heißt es, wenn ein Geselle auf Wanderschaft geht. Mit Stenz (Stock), Deckel (Hut) und „Charly“ (kurz für „Charlottenburger“, einem Stofftuch, in dem er sein Hab und Gut trägt) ausgestattet, zieht er los. Die Handwerkstradition aus dem Mittelalter, auch Tippelei genannt, hat bis heute Bestand. Der Brauch, damals noch Pflicht für jeden Gesellen, der Meister werden wollte, ist stetig im Wandel. Durften über die Jahrhunderte hinweg nur Männer auf die Walz, gibt es heute zwei Schächte, die Frauen losbringen.
Doch wer sind diese „Fremden“ wie sie traditionell genannt werden, die ihr zu Hause verlassen, ausgestattet mit ein paar Habseligkeiten, die durch die Länder ziehen, um ihr handwerkliches Geschick zu verfeinern und dabei sich selbst und die Welt kennenzulernen? Die sich alten Bräuchen unterziehen, sich mit Wortfetzen aus einem Kauderwelsch aus Rotwelsch, Jiddisch und Plattdeutsch unterhalten, damit sie nicht von jedem sofort verstanden werden und bei jedem Wetter in schwerer, schwarz-weißer Cord-Kluft auf den Straßen unterwegs sind, als kämen sie aus einer anderen Zeit.
§11 - Faces of an Old Freedom (2020 - ongoing)
“Reise, Reise” it is said when a journeyman sets off on his wanderings. Equipped with a stick (Stenz), a hat (Deckel), and “Charly” (short for “Charlottenburger,” a fabric cloth in which he carries his belongings), he embarks on his journey. The craft tradition from the Middle Ages, also known as “Tippelei,” still exists today. This custom, once mandatory for every journeyman aspiring to become a master, is constantly evolving. While historically only men were allowed to wander, today there are two paths that allow women to join as well.
But who are these “foreigners,” as they are traditionally called, who leave their homes with just a few possessions, traveling through countries to refine their craft and learn about themselves and the world? They adhere to old customs, communicating in snippets of a mixed language combining Rotwelsch, Yiddish, and Low German, so they are not immediately understood by everyone. Clad in heavy black-and-white corduroy outfits, they walk the streets as if they come from another time, braving all kinds of weather.
§11 - Gesichter einer alten Freiheit (2020 - ongoing)
„Reise, Reise“ heißt es, wenn ein Geselle auf Wanderschaft geht. Mit Stenz (Stock), Deckel (Hut) und „Charly“ (kurz für „Charlottenburger“, einem Stofftuch, in dem er sein Hab und Gut trägt) ausgestattet, zieht er los. Die Handwerkstradition aus dem Mittelalter, auch Tippelei genannt, hat bis heute Bestand. Der Brauch, damals noch Pflicht für jeden Gesellen, der Meister werden wollte, ist stetig im Wandel. Durften über die Jahrhunderte hinweg nur Männer auf die Walz, gibt es heute zwei Schächte, die Frauen losbringen.
Doch wer sind diese „Fremden“ wie sie traditionell genannt werden, die ihr zu Hause verlassen, ausgestattet mit ein paar Habseligkeiten, die durch die Länder ziehen, um ihr handwerkliches Geschick zu verfeinern und dabei sich selbst und die Welt kennenzulernen? Die sich alten Bräuchen unterziehen, sich mit Wortfetzen aus einem Kauderwelsch aus Rotwelsch, Jiddisch und Plattdeutsch unterhalten, damit sie nicht von jedem sofort verstanden werden und bei jedem Wetter in schwerer, schwarz-weißer Cord-Kluft auf den Straßen unterwegs sind, als kämen sie aus einer anderen Zeit.
§11 - Faces of an Old Freedom (2020 - ongoing)
“Reise, Reise” it is said when a journeyman sets off on his wanderings. Equipped with a stick (Stenz), a hat (Deckel), and “Charly” (short for “Charlottenburger,” a fabric cloth in which he carries his belongings), he embarks on his journey. The craft tradition from the Middle Ages, also known as “Tippelei,” still exists today. This custom, once mandatory for every journeyman aspiring to become a master, is constantly evolving. While historically only men were allowed to wander, today there are two paths that allow women to join as well.
But who are these “foreigners,” as they are traditionally called, who leave their homes with just a few possessions, traveling through countries to refine their craft and learn about themselves and the world? They adhere to old customs, communicating in snippets of a mixed language combining Rotwelsch, Yiddish, and Low German, so they are not immediately understood by everyone. Clad in heavy black-and-white corduroy outfits, they walk the streets as if they come from another time, braving all kinds of weather.